Neueste Forschungsergebnisse zur Alzheimer-Erkrankung: Entzündungsmarker als Vorzeichen dementieller Erkrankungsprozesse

|   Forschungsergebnisse

Aus den Untersuchungsergebnissen u.a. der Forschergruppe DZNE konnte ersichtlich werden, dass lange Zeit vor dem Auftreten tatsächlicher dementieller Erkrankungssymptome das Gehirn Hinweise für eine spätere Erkrankung aufweist.

Die diesbzgl. Untersuchungsergebnisse stammen aus einer Studiengruppe von 1000 Erwachsenen Personen im Alter > 60 Jahre. Zur Untersuchungsgruppe zählten neben kognitiv unauffälligen Personen auch Gruppen von Erwachsenen mit Einschränkungen der Gedächtnisleistungen, wobei diese unterschiedlich ausgeprägt gewesen ist. Auch Personen mit einer bereits bestehenden Alzheimerdemenz wurden in die Untersuchungsgruppe einbezogen. 

Es wurden in dieser Folge von allen Studienteilnehmern Proben des Nervenwassers entnommen; ferner wurden auch standardisierte Test- und Diagnostikverfahren zur Beurteilung der Gedächtnisleistungen den Untersuchungen zugrunde gelegt. Zudem gab es von einer Vielzahl der Studienteilnehmer noch Erhebungen aus den Ergebnissen eines MRTs. Die Untersuchungssituationen wurden in Zeitabständen wiederholt, beginnend 1 Jahr später, bei einigen Studienteilnehmern erstreckte sich die Untersuchungssituation auf auch mehrere Nachuntersuchungen in einem Untersuchungszeitraum von bis zu fünf Jahren. Im Gesamtergebnis konnte aus den Studienergebnissen abgeleitet werden, dass das Immunsystem des Gehirns bzw. hiermit assoziierte Entzündungsprozesse, sog. neuroinflammatorische Vorgänge, die Auslösung und Entwicklung der Alzheimererkrankung wesentlich beeinflussen. Die hiermit verbundene Beurteilung von unterschiedlichen immunologischen Biomarkern, die sich durch Untersuchung des Nervenwassers bestimmen lassen, zeigte diesbzgl. Hinweise über die Alzheimererkrankung an.

Im Ergebnis konnte aus den Untersuchungen des Nervenwassers festgestellt werden, dass die darin bereits vor Entstehung der Alzheimererkrankung bestehenden entzündungsbezogenen Prozesse in konkreten Zusammenhang mit der späteren Entwicklung der beschriebenen dementiellen Erkrankungen stehen. Dies bedeutet, dass die Entzündungsmarker im Nervenwasser bereits Jahre vor der tatsächlichen Entwicklung der Alzheimerstörung schon auffällig sind. D.h., dass sich im Nervenwasser Prozesse einer Entzündung nachweisen lassen, die v.a. im Sinne einer Erhöhung der Entzündungsmarker ersichtlich werden. Dies bedeutet, dass hierbei Entzündungsprozesse im Gehirn bereits in frühen Krankheitsstadien, sprich auch für der tatsächlichen Entwicklung einer Alzheimererkrankung, vorliegend erscheinen. Diese Hinweise können sich ähnlich deuten bzw. auch für protektive Interventionsmaßnahmen zugrunde legen lassen, wie dies für die bereits festgestellten Biomarker Amyloid und Tau bezüglich der Alzheimererkrankung zutreffend ist. Bei den sog. Biomarkern Amyloid und Tau sind sog. Proteine gemeint, die, wie dies aus zahlreichen Untersuchungen ersichtlich wurde, im Kontext einer Alzheimererkrankung im Gehirn nachgewiesen werden können. Diese zeigen sich dann darin angesammelt und lassen sich auch im Nervenwasser nachweisen. Auch hier ist wesentlich, dass der Messspiegel der beiden benannten Proteine Amyloid und Tau sich ebenfalls bereits zeigen, bevor die Alzheimererkrankung vorliegend ist. Auch diese sind entsprechend als Marker für Entzündungsprozesse des Gehirns vor Entwicklung der Alzheimererkrankung zu deuten. 
 

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