Fachgutachten
Neuronale Korrelate traumatischer autobiographischer Erinnerungen bei der posttraumatischen Belastungsstörung (z. B. Eric Kandel, 2009f.; Markowitsch 2012f.; Fischer, Bremner, 2007; Jatzko, Schmitt, Kordon & Braus, 2005; Liberzon & Sripada, 2008).
Die neuronale Abbildung der autobiographischen Erinnerungen an die traumatischen Ereignisse sind von wesentlicher Bedeutung für die Ätiologie und die Aufrechterhaltung traumaassoziierter Störungsbilder.
Befunde mit Untersuchungen mittels bildgebender Verfahren haben hierbei Hinweise auf pathologisch veränderte neuronale Verarbeitungsprozesse bei traumabezogenen Störungsbildern objektivieren können.
Hierbei konnte aufgezeigt werden, dass bei gesunden Personen der Abruf und Zugriff auf emotional bedeutsame Gedächtnisinhalte mit neuronalen Aktivierungen limbischer und zudem inhibitorisch relevanten, präfrontalen Arealen in korrelativen Zusammenhang standen (siehe hierzu z.B. LaBar & Cabeza, 2006).
Bei Personen mit traumaassoziierten Störungen zeigen sich hingegen hiervon signifikant unterschiedliche Befundkonstellationen: Es zeigen sich vielmehr in Zusammenhang mit dem Vorliegen einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) bzw. Zugriff auf die traumatischen Erinnerungen hyperaktive limbische Strukturen sowie hiermit einhergehend eine verminderte Aktivität in den präfrontalen Arealen (siehe z B. Bremner, 2007; Jatzko, Schmitt, Kordon & Braus, 2005; Liberzon & Sripada, 2008).
Die forschungsbezogenen Erkenntnisse und Nachweise zeigen Modellannahmen zur neuronalen Organisation traumatischer Erlebnisse an und ermöglichen hierbei Erkenntnisse für Interventionen traumaassoziierter Störungen zu gewinnen.