Wir laden Sie herzlich dazu ein, in die Welt der Neurowissenschaften einzutauchen und durch diese fesselnden Vorträge Ihr Wissen zu erweitern. Hierzu ist eine verbindliche Terminanmeldung erforderlich. Alle Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt. Alle Veranstaltungen finden in einem hybriden Format angeboten, das eine Online-Teilnahme ermöglicht.

 

Vortragsreihe: Neurowissenschaften und psychische Störungen – Verstehen, was im Gehirn geschieht

Die Neurowissenschaften haben in den letzten Jahren tiefgreifende Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Gehirn, Psyche und Verhalten hervorgebracht – mit unmittelbarer Relevanz für das Verständnis psychischer Erkrankungen. Moderne bildgebende Verfahren, funktionelle Analysen und molekulare Studien zeigen, dass sich viele psychische Störungen in spezifischen neuronalen Prozessen und Schaltkreisen des Gehirns widerspiegeln. Der Nobelpreisträger Eric Kandel bringt es auf den Punkt: „Alle mentalen Prozesse – auch jene, die gestört sind – beruhen auf biologischen Hirnfunktionen.“

In dieser interdisziplinären Vortragsreihe nähern wir uns psychischen Erkrankungen aus neurowissenschaftlicher Perspektive: Welche neuronalen Mechanismen sind bei Angst, Zwang, Depression oder Trauma beteiligt? Wie verändern sich frontostriatale Netzwerke bei Zwangsstörungen oder die Stressverarbeitung im limbischen System bei chronischer Belastung? Und was bedeuten solche Befunde für Diagnostik, Therapie – und rechtliche Bewertungen?

Denn neurobiologische Erkenntnisse gewinnen auch in psychologischen Gutachten zunehmend an Bedeutung: etwa bei der Einschätzung von Steuerungsfähigkeit, psychischer Belastbarkeit oder der Nachvollziehbarkeit innerer Zustände im juristischen Kontext. António Damásio formulierte es eindrucksvoll: „Wir sind nicht denkende Maschinen, die fühlen, sondern fühlende Wesen, die denken.“ Gerade das macht eine differenzierte Betrachtung notwendig – und bietet Anknüpfungspunkte zwischen klinischer Praxis, Forschung und Rechtsanwendung.

Die Vorträge richten sich u.a. an Psycholog:innen, Neurowissenschaftler und juristische Fachpersonen sowie interessierte Laien. Ziel ist es, aktuelle neurowissenschaftliche Entwicklungen praxisnah und interdisziplinär zu vermitteln – als Beitrag im Sinne eines interdisziplinären Ansatzes zwischen Psychologie, Neurowissenschaften und Recht.