Aufmerksamkeits- und Gedächtnisfunktionen wurden bei Veteranen des Golfkriegs untersucht – differenziert nach Vorliegen einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Veteranen mit PTBS-Diagnose zeigten signifikante Leistungsdefizite in verschiedenen kognitiven Domänen, insbesondere bei Daueraufmerksamkeitsaufgaben, der mentalen Manipulation von Informationen, der initialen Enkodierung sowie im Zusammenhang mit retroaktiver Interferenz.

Auffällig war zudem, dass die kognitiven Leistungen bei PTBS-Betroffenen durch Handlungsfehler und intrusive Inhalte beeinträchtigt waren. Reaktionsenthemmung und kognitive Intrusionen traten gehäuft auf und korrelierten positiv mit dem Wiedererleben traumatischer Symptome (z. B. Flashbacks) sowie negativ mit Vermeidungstendenzen und emotionaler Betäubung.

Dieses charakteristische Defizitmuster steht im Einklang mit theoretischen Modellen der PTBS, die Hyperarousal als zentralen Mechanismus hervorheben und auf eine Dysregulation frontal-subkortikaler Netzwerke hinweisen. Letztere gelten als entscheidend für die kognitive Kontrolle, Inhibition und die Regulation emotionaler Reize.

Die Befunde legen nahe, dass intrusive Erinnerungen bei PTBS nicht notwendigerweise auf traumabezogene Inhalte beschränkt sind, sondern möglicherweise ein generelles Muster kognitiver Enthemmung widerspiegeln – ein Hinweis auf eine systemübergreifende Störung exekutiver Funktionen, wie sie bei frontal-limbischen Dysfunktionen typischerweise beobachtet wird.